ÜBER UNS

© Elisabeth Hölzl

© Elisabeth Hölzl

 

„Man kann nicht nur aus dem Kopf heraus arbeiten. Man braucht wie der Schreiner Bretter, um daraus einen Kasten zu machen.“ W.G. Sebald

 

Im Werk des Schriftstellers W.G. Sebald hat die Recherche eine fundamentale Bedeutung. Später wird das authentische Material von ihm fiktionalisiert. „Es krankt ein Großteil der Schreiberei heute daran, dass ohne reale Grundlage losgearbeitet wird, dass die Autoren in ihrem Zimmer vor einem leeren Blatt sitzen und aus dem eigenen Kopf heraus arbeiten wollen“, so Sebald weiter.

Dies gilt in besonderem Maße auch für die Architektur: viele Projekte entstehen fast ausschließlich im Büro am Computer und der viel schichtige Kontext, in dem sie sich befinden, bleibt ausgeklammert.

Das beginnt beim Entwurf und endet bei der Dokumentation durch einen Fotografen: die Fotografie konzentriert sich ausschließlich auf das neue Objekt, das nicht nur selbstbewusst in den Mittelpunkt gestellt, sondern peinlich genau aus seinen Kontext geschnitten wird.

Wenn ich an einem Projekt arbeite, gefällt es mir, den Tag und auch die Nacht am Bauplatz zu verbringen, mit den Nachbarn zu reden und die Umgebung auf mich wirken zu lassen.

 

Nach dem Studium in Wien gründet sie 1995 ihr eigenes Büro in Südtirol. Neben der Architektur werden auch das Schreiben und Kuratieren zu wichtigen Betätigungsfeldern. Heute sind die Übergänge zwischen den Bereichen fließend.

2005 ist das Buch Auf Gebautem bauen – Im Dialog mit historischer Bausubstanz im Folio Verlag erschienen. Die bauliche Umsetzung des Themas erfolgte u. a. 2012 bei der Sanierung eines Stadthauses im Bozner Stadtteil St. Johann.

Ausstellungen wie Der nicht mehr gebrauchte Stall, eine Recherche über den Wandel der Landwirtschaft, mündeten ebenfalls in Publikationen und Architekturprojekte. Ein landwirtschaftliches Betriebsgebäude auf dem Egghof über Bozen wurde im Rahmen des Projektes Neue Architektur in Südtirol 2006-2012 prämiert.

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