" ... weil es nicht dem lokalen Stil entspricht"

Essay

 

Die Baugenehmigung für die Casa Tabarelli konnte erst durch einen Trick erwirkt werden. Das Haus wurde mit einem gewöhnlichen Satteldach eingereicht und später musste Gianni Tabarelli für die veränderte Ausführung eine saftige Strafe an die Gemeinde entrichten.
Heute – 40 Jahre nach seiner Errichtung – gilt das Haus mitsamt seiner Ausstattung als Gesamtkunstwerk. Die späte Anerkennung, die der Casa Tabarelli zuteil wird, ist wohl eher dem klingenden Namen Carlo Scarpas zu verdanken, als einem wirklichen Umdenken in Bezug auf regionales Bauen.
… „Weil es nicht dem lokalen Stil entspricht“ gilt immer noch als schlagendes Argument, um Ungewohntes und Ungewöhnliches zu verbannen. Nur selten richtet sich die Empörung gegen gesichtlose Wohnbauten oder ausufernde Handwerks- und Gewerbezonen: Völlig Qualitätsloses und Spekulatives entsteht noch immer ungestraft und in rauen Mengen.
Im Brennpunkt der Kritik stehen hingegen starke und auf den Ort bezogene Projekte, die das Klischee der Mittelmäßigkeit durchbrechen.
 

" ... weil es nicht dem lokalen Stil entspricht"
Beitrag auf der Baukulturseite der Dolomiten, 2009

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