Der Gampen

Geladener Planungswettbewerb

 

Die Formulierung der Wettbewerbsaufgabe ist oft ein langer Prozess.

Aus anfänglichen Vorstellungen und Hypothesen, einem vermeintlichen Bedarf, muss ein Programm entwickelt werden, dass uns die Zukunft verbessert und nicht verbaut.

Um nicht falsch zu starten, müssen wir zuerst verstehen was IST: in diesem Fall eine beeindruckende Naturlandschaft, eine Kulturlandschaft, eine Berglandwirtschaft.

Im engeren Sinne ein Pass, eine Wasserscheide, eine geografische Grenze, wobei die „unsichtbare Grenze“, wie die beiden Amerikanischen Anthropologen John W. Cole und Eric R. Wolf sie bezeichnet haben, nämlich die eigentliche Sprach- und Kulturgrenze erst weiter südlich verläuft.

Mit zum Bestand gehören auch die Passstraße, die uns durch ihre elegante Trassenführung und die Qualität der Ausführung noch heute beeindruckt, und der nie vollendete Gampenbunker.

Wenn die Gampenstraße an einem schönen Sommerwochenende hunderte Ausflügler und Touristen auf den Pass bringt, dann stehen wir vor einem Interessenskonflikt. Man möchte die Menschen empfangen und gleichzeitig die Landschaft schützen. Der Bau von einem möglichst großen, befestigten, Parkplatz ist in diesem Sinne ein Albtraum.

Das Thema des Wettbewerbs musste neu formuliert werden, an erster Stelle stehen die Aufwertung und der Schutz der Landschaft.

Für den Verkehr wurden folgende Ziele formuliert: Fahrgeschwindigkeit abbremsen, Parktätigkeit ordnen, Gehwege für Fußgänger anlegen und vernetzen, den starken Radverkehr berücksichtigen, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel fördern.

Das Projekt soll sich in die Naturlandschaft auf der Passhöhe einfügen, dies gilt im Besonderen für den zu schaffenden Parkraum. Durch eine standortgerechte Bepflanzung, den Verzicht auf Bodenversiegelung und die Einbindung des Parkplatzes in die Morphologie des Geländes soll das landschaftliche Potential des Ortes verbessert werden. Auch ein kleines Besucherzentrum soll entstehen, mit einer Architektur, die dem Ort angemessen, schlicht und zeichenhaft ist.

Die „Definition eines Übergangs“, so der Untertitel der Auslobung, das Herausarbeiten der Besonderheiten des Ortes, das war unsere Wunsch an die Teilnehmer am Wettbewerb und diese Botschaft ist angekommen.

Der Gampen
Definition eines Übergangs

Auslober des Wettbewerbs: Gemeinde Unsere liebe Frau im Wald – St. Felix

Koordinatorin des Wettbewerbs: Susanne Waiz 

Auslobung im September 2020
Jury im März 2021
Ausstellung im Juni 2021

P.IVA 01579570217